Die meisten St.-Martin Nachfolger*innen kamen aus der Grundschule Am Pleiser Wald und waren – wie immer – bestens vorbereitet. Fantasievolle und sorgfältig gebastelte Laternen schaukelten den knapp zwei Kilometer langen Weg bis zum Martinsfeuer auf dem freien Feld am Kirchenberg entlang. Begleitet wurden sie von drei Blaskapellen, die die fröhlichen Kinderstimmen beim Singen der Martinslieder unterstützten.
In diesem Jahr war der Sankt Martin von Niederpleis einer der ersten in der Region. Bereits am 4. November zog er mit seinem Gefolge aus mehreren hundert Kindern durch die bunt geschmückten Gassen unseres Stadtteils. Organisiert wurde der Zug wieder von der Dorfgemeinschaft Niederpleis unter die Ägide von Sascha Ziegenhals.
Zum ersten Mal in diesem Jahr hat der Förderverein der Pleiserwald-Schule ein Experiment gewagt und den Weg für einen vielleicht künftigen kleinen „Martini-Markt“ geebnet. Nachdem das Martinsfeuer abgebrannt war, traf man sich am liebevoll und bunt geschmückten Glühweinstand des Fördervereins vor dem Pfarrsaal der St. Martinuskirche. Während die Kinder dort ihre geliebten Martinswecken entgegennahmen, konnten die Eltern bei einem Becher Glühwein vom Förderverein noch ein paar Augenblicke zusammenstehen und ihre Stadtteil-Gemeinschaft genießen.
„Wir als Förderverein unserer Grundschule hatten zusammen mit der Dorfgemeinschaft die Idee, unserem Martinszug einen gemeinschaftsstiftenden Abschluss zu geben. Und so haben wir den Gedanken entwickelt, einen zentralen Punkt zum Verweilen nach dem Martinsfeuer anzubieten. Ein Wecken- und Getränkestand auf dem kleinen Platz vor dem Pfarrsaal schien uns geeignet und so haben wir ganz einfach mal das Experiment gewagt. Die Pfarrgemeinde hat uns dabei nach Kräften unterstützt: Wir durften quasi die gesamte Infrastruktur der Gemeinderäume von Strom und Wasser über die Spülküche bis hin zu den Toiletten nutzen. Das hat es uns sehr leicht gemacht“, berichtet Thomas Lipp, Vorsitzender des Fördervereins der Grundschule Am Pleiser Wald.
Und der Plan ist aufgegangen: Zahlreiche Familien tummelten sich vor dem Getränke- und Weckenstand, kamen ins Gespräch, freuten sich aneinander und haben bewiesen: Die Dorfgemeinschaft hält. An diesem Abend hat der heilige Mann in Niederpleis nicht nur seinen Mantel geteilt, sondern gemeinsame Zeit, herzliches Lächeln und viele wärmende Worte.